Fischaufstieg beim Hochwasser-Rückhaltebecken

Niedersachsen wird von mehr als 160.000 km kleinerer und größerer Fließgewässer durchzogen. Diese Gewässer prägen die Landschaft und erfüllen vielfältige Funktionen. Infolge der Nutzungsansprüche der Menschen wurden viele Gewässer verändert.

Lange Zeit stand die Gewässerreinhaltung im Mittelpunkt des Gewässerschutzes. Um die Artenvielfalt in und an Gewässern zu erhalten oder wiederherzustellen, reichen diese Maßnahmen aber nicht aus. Die im Dezember 2000 eingeführte EU-Wasserrahmenrichtlinie sieht Maßnahmen zur Wiederherstellung naturnaher Gewässer vor.

Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei die Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Fließgewässer. Mit dem Bau des Hochwasserrückhaltebeckens bei Petersfehn wurden 1974 der Mittel- und der Unterlauf der Haaren von ihrem Oberlauf durch ein Wehr abgetrennt.

Da der Rückbau des Wehrbauwerkes aus Gründen des Hochwasserschutzes nicht möglich ist, wurde hier nach Untersuchung mehrerer Möglichkeiten für den Fischaufstieg der Bau eines Querriegel-Beckenpasses vorgesehen.

Erläuterung der Maßnahme

Zum Überwinden der Höhendifferenz wurde unterhalb des Auslassbauwerkes innerhalb der Haaren ein Querriegel-Beckenpass errichtet. Es wurden 8 Querriegel über die gesamte Gewässerbreite höhengestaffelt im Abstand von 8 m eingebaut. Die Riegel bestehen aus einer lückigen Pfahlreihe und einer Steinschüttung. 

Nach dem Dichtsetzen der Riegel entstehen Becken mit 10 cm Wasserspiegeldifferenz, die auch kleine Fische durchwandern können. Der oberste Querriegel ersetzt im Niedrigwasserfall die Stauklappe des Hochwasserrückhaltebeckens. Im Hochwasserfall arbeitet die Staueinrichtung wie gewohnt, die Riegel werden überschwemmt. 
Zur möglichen Beckenentleerung und zur Sicherstellung des Abflusses des Nebengrabens wurde parallel zu den Riegeln eine Leitung DN 500 verlegt, welche in einem Betonschacht beginnt.

Bestehende Verhältnisse

Im Hochwasserrückhaltebecken können bei einem maximalen Wasserstand von 6,50 Meter über Normalnull auf einer überfluteten Fläche von 70 Hektar rund 650.000 Kubikmeter Wasser gespeichert werden. Es schützt somit große Teile des Ammerlandes und insbesondere die Stadt Oldenburg vor Überschwemmungen.

Die Wasserstände im Becken werden über ein Auslassbauwerk mit Fischbauchklappe in Abhängigkeit der ablaufenden Wassermenge gesteuert.

Die Differenz der Wasserspiegellagen vor und hinter der Klappe beträgt bei Niedrigwasserabfluss 80 cm.

Der Bau der Fischaufstiegsanlage wurde im Oktober 2009 durchgeführt.

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*Quelle: Entwurfs- und Genehmigungsplanung, aufgestellt vom Ingenieurbüro Börjes, Westerstede

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